Lieber flott als Elektroschrott!


Viele Notebooks oder Desktopcomputer landen im Elektroschrott obwohl sie noch funktionieren. Bei Apple kann auf Notebooks vor 2017 das neueste OS X (MacOs 13 Ventura) nicht mehr installiert werden. Die zweitaktuellste Betriebssystemversion erhält noch etwa ein Jahr Aktualisierungen, danach ist schluss. Nach lediglich sieben Jahren schon Elektroschrott? Echt jetzt?!

Mit dem Ende von Windows 10 im Oktober 2025 und den strengen Hardware-Anforderungen von Windows 11 werden viele Geräte in zwei Jahren wohl ausgemustert. Das muss nicht sein!

Viele Geräte lassen sich für wenig Geld aufrüsten. Eine schnelle SSD Festplatte gibts ab 30.- Franken, ein neuer Akku ist etwas teuerer. Als Betriebssystem kann Linux installiert werden. Hier gibt es eine breite Palette von Systemen (Distros) und Desktopumgebungen. Der Desktop ist eben nicht das Betriebssystem! Von modern bis altmodisch, simpel oder komplex, alles ist möglich. Du hast die Qual der Wahl. Das sind wir uns nicht gewohnt bei Windows und Apple. Da musst du nehmen was kommt. Alle Schafe fressen Gras. Punkt.

Die Linux Diversität ist hier grösser. LinuxMint gibts mit Cinnamon oder XFCE Desktop. Auch eine Debian Version ist möglich falls du Ubuntu nicht traust. Oder wie wärs mit PopOS? KDE neon? Oder MX Linux… Such dir was aus.

Macbook von 2009 mit dem neuesten LinuxMint
KDE Desktop hier von Tuxedo auf einem billigen alten ASUS

Linux läuft auf allem, sogar auf einem alten Kompostkübel. Ob AMD oder Intel, GeForce oder Radeon, vieles läuft ohne Treiberinstallation. Für Nvidia braucht es proprietäre Treiber, aber die lassen sich einfach installieren. Auch ARM wird unterstützt. Drucker hingegen ist ein anderes Thema. Da knausern viele Hersteller mit Linuxtreibern. Soll der Drucker über WLAN angebunden werden oder ist es ein Multifunktionsgerät mit Scanner, kann es schwierig werden. Viele Drucker funktionieren jedoch direkt nach dem einstecken über USB oder können übers LAN gefunden werden.

Drucker im Netzwerk können einfach gefunden werden

Ein wenig Umgewöhnung ist nötig, aber wer will schon das ganze Leben das Gleiche essen?! LibreOffice oder OnlyOffice ersetzen das teure Office365, als Webbrowser gibts Firefox und seine vielen Kinder (LibreWolf, Waterfox, Pale Moon, SeaMonkey, Iceweasel um nur einige zu nennen), den degoogled Chromium oder Vivaldi. Auch Telegram, Whatsapp und Signal haben eine Desktop App, sogar Minecraft gibts für Linux.

Ein grosser Vorteil von Linux ist die erhöhte Sicherheit. Du musst keine Software aus dem Internet von dubiosen Quellen herunterladen. Einfach über den Softwarestore die App als Debian oder Flatpak Packet installieren. Fertig.

Schadprogramme (Viren, Trojaner und Würmer) sind selten bei Linux. Dagegen gibt es geschätzt 320.000 schädliche Dateien pro Jahr, die auf Windows-Geräte abzielten.

Bekannte Schädlinge für Linux. Quelle Wikipedia.org

Am ersten Mittwoch im Monat findet der Linuxtreff statt. Er richtet sich an Anfänger:innen und Linux Interessierte. Infos findest du hier.