Wer sich an die Reparatur eines Gerätes wagen will, steht zu aller erst mal vor vielen Fragen. Wie zerlege ich das Gerät? Finde ich den Defekt und kann ich das Bauteil ersetzen? Ist mein Gerät danach wieder sicher zu betreiben?
Wir wollen hier einige Antworten geben und zeigen das an einem Reparaturbeispiel eines grossen Verstärkers.
Einige Defekte lassen sich einfach finden (verbranntes Bauteil, aufgesprengter Elektrolytkondensator, Wasserschaden). Diese lassen sich meist beheben indem das Bauteil ersetzt wird. Dazu muss die Elektronik ausgebaut werden. Hier zeigen wir dir, wie du eine Reparatur durchführst.
Zerlegen ist einfacher als Zusammenbauen. Dokumentiere die Schritte mit deiner Handykamera damit du das Gerät wieder korrekt zusammen bauen kannst.
Wirf nicht alle Schrauben in eine Dose. Oftmals sind sie unterschiedlich lang, dick oder haben ein anderes Gewinde.
Die flachen Kabel können vorsichtig herausgezogen werden. Beschrifte sie und lasse sie an einem Ende eingesteckt.
Unterhaltungselektronik ist meist billig produziert. Die Platinen (Leiterplatten mit den elektronischen Bauteilen) sind mit Kunstharz getränktes Hartpapier. Dieses bricht sehr schnell wenn es gebogen wird. Ausgerissene Stecker lassen sich nur mit grossem Aufwand wieder reparieren.
Nun kann das defekte Bauteil ausgelötet und das Gerät wieder zusammen gebaut werden. Zerlegen und wieder zusammenbauen benötigt oftmals zwei bis drei Stunden, das Aus- und Einlöten eines Elektrolytkondensators ist hingegen in zehn Minuten erledigt. Reparieren ist also vor allem Zerlegen und Zusammenbauen. Wird dabei etwas zerbrochen, herausgerissen oder zerdrückt, verlängert sich die Reparatur oder ist nicht mehr möglich.
Eine fotografische Dokumentation erleichtert den Zusammenbau enorm, vor allem wenn einige Tage oder Wochen vergangen sind weil du auf ein bestelltes Ersatzteil warten musstest und du dich dann nicht mehr erinnern kannst wie die Teile zusammen passen. Eine professionelle Reparatur eines Verstärkers kann also schnell 200 bis 300 Franken kosten. Ein Grund für solch hohen Reparaturkosten ist, dass Geräte nicht konstruiert sind um einfach repariert zu werden. Zudem ist jedes Gerät anders aufgebaut, so dass jede Reparatur die erste ist und sich Routine erst nach einigen dutzend reparierten Geräten einstellt.